Lehrveranstaltungen

Quellenlektüre: Eucharistiegebet

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Ansgar Franz
Kurzname: L_Lektüre
Kurstyp: Lektürekurs

Voraussetzungen / Organisatorisches

Zeit und Ort: n.V.
Erstes Treffen: Do 25.04.24, 11-12 Uhr, Büro Prof. Franz (01-116)

Inhalt

Entgegen der scholastischen Engführung, wonach der (von einem Priester in der echten Intention gesprochene) Einsetzungsbericht allein schon die „Wandlung“ von Brot und Wein in Leib und Blut Christi bewirkt, weist die Liturgiewissenschaft zusammen mit den älteren und ostkirchlichen Traditionen dem gesamten Eucharistiegebet eine „wandelnde“ Kraft zu. Die 2007 von den vatikanischen Behörden getroffene Entscheidung, das ostsyrische Hochgebet von „Addai und Mari“ (das keine formale Rezitation der Verba Testamenti kennt) als „gültig“ anzuerkennen, bestätigt nun auch kirchenamtlich diese Sicht.

Der Lektürekurs will den für alle christlichen Kirche zentralen Vollzug der Brot-und-Wein-Eucharistie anhand ausgewählter Quellen verstehen lernen. Ausgehend von der Berakah des jüdischen Sabbatmahles soll die Entwicklung in den verschiedenen christlichen Kirchen des Ostens und Westens in den Blick genommen werden. Ein Schwerpunkt ist die lateinische Tradition mit dem Canon Romanus, seine mittelalterliche (und bis heute weitgehend das Bewusstsein prägende) Deutung, die reformatorische Kritik, die Erneuerung nach dem II. Vatikanum und Entwicklungen im außerkatholischen Bereich (die Lima-Liturgie, die „Tafelgebete“ von Huub Oosterhuis, die Mahlgebete der Altkatholischen Kirche).