Das war wieder ein besonderes Erlebnis: der Besuch des syrisch-orthodoxen Gottesdienstes in Wiesbaden-Dotzheim. Es war eine kleine Gruppe der Katholisch-Theologischen Fakultät, die sich in diesem Semester im Rahmen der liturgiewissenschaftlichen Übung „Orte der Religion“ auf diese interkonfessionelle Begegnung einließ. Nach einer freundlichen Begrüßung durch den Diakon der Gemeinde begann auch schon die sonntägliche Liturgie, die – typisch für die syrisch-orthodoxe Kirche – von vielen Hymnen und Gesängen in aramäischer Sprache und dem Weihrauch geprägt war. Der Gesang der Gemeinde und das rhythmische Schwingen des mit kleinen Schellen besetzen Weihrauchfasses verschwommen dabei zu einer beruhigenden, ja meditativen Einheit in einer intensiven und dichten Liturgie. Nach der Eucharistiefeier erfolgte in kleinem Kreis zusammen mit einigen Mitgliedern der Gemeinde sowie dem Diakon und dem Gemeindepriester ein Austausch im Gemeindesaal beim eigens für uns Gäste bereiteten Kaffee und Kuchen. Der ganzen syrisch-orthodoxen Gemeinde, die uns so freundlich aufgenommen hat, gilt ein herzliches Dankeschön!
Die Übung „Orte der Religion“ dient der Auseinandersetzung und Begegnung mit den vielfältigen Formen der Liturgie der christlichen und nicht-christlichen Traditionen. Dafür wird in jedem Semester eine Gemeinde besucht und gemeinsam Gottesdienst gefeiert. In einer Vor- und Nachbereitungssitzung werden wichtige Grundzüge der jeweiligen Liturgie der Glaubensgemeinschaften erläutert und besprochen.
[Bericht: Joseph Möller]