Derzeit wird mit Hochdruck an der Hymnological DataBase (HDB) gearbeitet. Sie entsteht in deutsch-französischer Zusammenarbeit zwischen der Forschungsstelle „Kirchenlied und Gesangbuch“ der JGU Mainz und der Universität Straßburg.
Dort wird seit 2015 durch Prof. Dr. Beat Föllmi von der Faculté de théologie protestante eine Datenbank konzipiert und programmiert (Open Source), die die in Mainz gesammelten Daten gemeinsam mit der in Straßburg erstellten Psalterdatenbank zusammenführt und zu einem leistungsstarken hymnologischen Arbeitsinstrument bündelt. Die HDB soll im Frühjahr 2025 online gehen und steht dann weltweit für die Recherche zur Verfügung.
Wissenschaftlich verantwortet wird der Inhalt der Datenbank durch das Herausgeberteam: Prof. Dr. Beat Föllmi, Prof. Dr. Ansgar Franz und Dr. Christiane Schäfer. Die Datenerfassung erfolgt durch ein Team der beiden Partneruniversitäten und wird hauptsächlich durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forschungsstelle „Kirchenlied und Gesangbuch“ in Mainz geleistet. Die technische Betreuung der Datenbank übernimmt die Universität Straßburg. Die neue Datenbank HDB vereint als „Basispaket“ die Daten mehrerer unserer Projekte, die dann als Grundstock für den kontinuierlichen Weiterausbau dienen.
Das Projekt erhielt/erhält finanzielle Unterstützung von unterschiedlichen Institutionen:
2024/25: Überführung der Datenbank in ein OpenSource-Format und Bereitstellung im Internet
- Verein Kultur – Liturgie – Spiritualität (KuLiSpi)
- Internationale Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie (IAH) e.V.
- Bonifatiusstiftung
2016-2018: Datenbereinigung zur Vorbereitung der Online-Veröffentlichung; Erfassung neuer Daten (vor allem des 20. Jahrhunderts)
Die HDB übernimmt zum einen die Daten aus dem Projekt „Gesangbuchbibliografie“, das sich zur Aufgabe gemacht hatte, sämtliche erschienenen deutschsprachigen Gesangbücher zu erfassen. Es handelt sich um ca. 30.000 Gesangbuchtitel mit den dazugehörigen Informationen.
Zum anderen fügt sie die Daten aus dem Projekt „Liedkatalog“ hinzu, das die Liedinitien aus rund 450 repräsentativen Gesangbüchern der christlichen Konfessionen gesammelt hat. Der Datensatz umfasst ca. 41.000 Kirchenliedtitel. Durch die Kombination dieser Daten verbindet die HDB erstmalig die bibliographische Erfassung der Gesangbücher mit der Erschließung der Lieder in einem einzigen Werkzeug.
Der vorhandene Datenbestand wird kontinuierlich aktualisiert und ausgebaut. Als nächste große Aufgabe steht die Integration der beiden Melodiedatenbanken des Schweizer Hymnologen Martin Bieri auf dem Programm, die in ihrer jetzigen Form auch im Gesangbucharchiv einsehbar sind. Sie basieren u.a. wiederum auf einem Mainzer Projekt, nämlich auf der hier durchgeführten Digitalisierung der sog. Gotzen-Kartothek.
Diese Kartothek ist eine Sammlung von rund 18.000 postkartengroßen Karteikarten, auf denen der Musikwissenschaftler und Bibliothekar Joseph Gotzen handschriftlich Text- und Melodieinitien von Kirchenliedern und ihre Fundorte eingetragen hat. Die Zettelkästen sind im Besitz der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, die einzelnen Karten sind auf Gutenberg Capture abrufbar.