„Widerstand und Gehorsam“. Studientage Biblische Theologie und Liturgie zu den biblischen Erzählungen von Elija und Elischa
30.9.-2.10.2014 an der JGU Mainz

Tagungsleitung

  • Dr. Ansgar Franz, Professor für Liturgiewissenschaft und Homiletik am FB 01 Katholisch-Theologische Fakultät der JGU Mainz; Forschungsschwerpunkte u.a. die Verwendung der Bibel in der Liturgie; lateinische Hymnographie und deutsches Kirchenlied.
  • Dr. h.c. Christa Reich, Theologin und Kirchenmusikerin, Honorarprofessorin für Kirchenmusik und Hymnologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät des FB 01 der JGU Mainz; Forschungsschwerpunkt: Hymnologie als zentrale theologische Disziplin; seit 1994 Konzeption und Leitung des Interdisziplinären Ökumenischen Kirchenliedseminars in Kloster Kirchberg; Leiterin der Hessischen Kantorei.
  • Dr. Benedikt Hensel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Altes Testament und Biblische Archäologie (Ev.-Theologie, JGU Mainz), Lehrbeauftragter für Altes Testament an der Goethe-Universität Frankfurt und der Justus-Liebig-Universität Gießen; Pfarrer im Ehrenamt (EKHN); Studium in Heidelberg und den Niederlanden.

Referenten

  • Dr. Benedikt Hensel, JGU Mainz
  • Pfr. Sytze de Vries, Theologe, Lyriker, Liederdichter, selbständig arbeitend in ‚Werkplaats de Vertaalslag‘ in Schalkwijk/Utrecht. Dort wird biblische Theologie „übersetzt“ in Poesie, Musik, Drama, Bildende Kunst (www.sytzedevries.com)

Inhalt

Elija und Elischa sind zwei schillernde Figuren der biblischen Literatur, die in der abendländischen Kunst- und Literaturgeschichte breite Rezeption erfahren haben. In kirchlichen Vollzügen sind sie meist nur noch aus Religionsunterricht und Kindergottesdienst bekannt. Liegt es an der geringen historischen Greifbarkeit der Figuren, wie sie die Forschung der letzten Jahrzehnte herausarbeitete?

Auf den Studientagen sollen die Elija-Elischa-Texte neu gelesen werden: als bewusst gestaltete Literatur und als poetische Theologie. Viel gibt es da zu entdecken, Entscheidendes wird theologisch durchgespielt: Grundlegendes zu Tod und Auferstehung, zum „wahren Messias“ und zum „wahren Propheten“ – und zu existentiellen Fragen in unterdrückenden politischen und soziokulturellen Systemen. Nicht umsonst spielt das Neue Testament diese Geschichten an entscheidenden Stellen immer wieder mit ein und erweist sich so als Aktualisierung dieser Erzählungen. Die Exegese gerät dabei in den Zusammenhang von Poesie, Gesang, Liturgie und Existenz. Alte Worte werden auf neue Weise aktuell. Sie wirken in die gottesdienstliche Praxis und gewinnen überraschende Bedeutung für das Heute. Im Rahmen der Studientage werden die Texte aus 1/2 Könige gemeinsam gelesen und erarbeitet. Zudem gibt es Anregendes aus den Niederlanden: Predigten, Lieder, Gebete, Liturgien – darunter ein Beispiel für eine bereits erprobte Bahnlesung der Elija-Elischa-Texte, die so einmal als Gesamterzählung im Gottesdienst gehört werden kann. Gemeinsames Singen kann zu der Erfahrung führen, dass Klang leibhaftig Sinn erschließt.

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